Ein explosives Thema

Jeder kennt es vielleicht von sich selber, ein falsches Wort, eine Situation, etwas Nerviges, im Stau, Stress am Arbeitsplatz, schreiende Kinder oder schlechte Laune…
Und wir gehen hoch wie eine Bombe, wir explodieren von der einen Sekunde auf die andere.

Oft hören wir dann, das sei dünnhäutig, genervt oder gestresst, was auch immer…

Ich sage zu dem ganz einfach, das war eine sehr kurze Zündschnur!

Ja, diese Zündschnur ist manchmal sehr sehr kurz. Und da stellt sich bei mir die Frage, sind wir in der Lage durch den Weg des Karate-Do/Budo diese Zündschnur zu beeinflussen? Können wir durch das jahrelange Karatetraining gelassen bleiben? Die Zündschnur lang halten, so dass wir eben nicht explodieren? Ich nenne dies auch den inneren Kampf mit sich selber zu bestehen.
Je länger man Karate oder Kampfkunst betreibt und trainiert, so kommt irgendwann die Erkenntnis, dass jeder Kampf sinnlos ist.
Gewinnen ohne physisch Kämpfen zu müssen, wird zur mentalen Stärke und Herausforderung.

Es geht hier nicht um die Frage, ob dies gute oder schlechte Eigenschaften sind. Es wird immer situationsabhängig sein. Ich denke jedoch, dass eine zu kurze Zündschnur, oder aber auch eine zu lange Zündschnur (Blindgänger), nicht optimal sein kann.
Meine Antwort: Ja, wir können durch Kampfsport unsere Emotionen steuern und wir können unsere Zündschnur beeinflussen, aber nur gegen aussen, so dass es nicht sichtbar wird. Innerlich, in uns selbst, wird es anders aussehen. Da sind immer Gefühle im Spiel, welche wichtig für uns sind. Ohne Gefühle sind wir wie gestorben, ohne es bemerkt zu haben.

In diesem Sinne, kontrolliert Eure Zündschnur und trainiert Karate!

Rolf


© Beitrag von Rolf Oppenberg